Die Pop-up-Opera der Komischen Oper Berlin

D-Zug Daisy Darlington macht mit »Ball im Savoy« Station am Berliner Hauptbahnhof. Dieses Mal war das Outreach Team der Komischen Oper Berlin mit Katharine Mehrling als Daisy Darlington an einem Ort, wo man Musiktheater ebenfalls nicht erwarten würde, nämlich am Berliner Hauptbahnhof.

Die Pop-up-Opera ist ein Baustein von Selam Opera, dem interkulturellen Outreach-Projekt der Komischen Oper Berlin, das sich in die vielfältige Stadtgesellschaft Berlins begibt und zum Mitmachen und zur Teilhabe einlädt. Diese Gelegenheit habe ich genutzt, um dem Leiter Mustafa Akça einige Fragen zu stellen.

Zuerst aber ein Einblick in die aktuelle Pop-up-Opera

Was motiviert euch zu eurer Outreach Arbeit?

Uns motiviert, Musiktheater anders als üblich zu vermitteln, zu verpacken und in die Stadt zu tragen, um zu schauen, wie die Menschen reagieren. Was passiert mit denen, die uns zuhören und zuschauen? Ihre Reaktionen in Form eines digitalen Daumen hoch oder Daumen runter interessieren uns genauso, wie die Veränderungen innerhalb unseres Haus und die Frage, wohin wir uns als Institution entwickeln.

Welchen Erfolg versprecht ihr euch davon?

Wir hoffen, dass wir Staub aufwirbeln, die Menschen uns als eine interessante, unbefangene Institution der Hochkultur sehen, die eine Brücke zur Gesellschaft schlägt. Wir wollen diese Menschen entweder als Zuschauer*innen oder Kolleg*innen langfristig für unser Haus gewinnen.

Wie setzt sich das Outreach-Team zusammen?

Musiker*innen des Orchesters und die Sänger*innen, die ansonsten auf unserer großen Bühne stehen. Und natürlich ein rundum sorgloses Team, um unsere Künstler*innen zu betreuen.

Wie ist die Resonanz? 

Außerhalb des Hauses ist die Resonanz durchweg positiv. Und intern wissen wir, wenn wir unsere gewohnte Umgebung, die große Bühne verlassen, um wieder irgendwo aufzupoppen, dass jedes Mal etwas nicht immer Kontrollierbares auf uns wartet. Nämlich die Großstadt.

Nichts ist schöner, als eingefahrene Muster aufzubrechen und Dinge anders zu machen als bisher. Unser Ansporn und die Motivation ist zu zeigen, dass es möglich ist, die heiligen Hallen der Oper zu verlassen und dass uns draußen mindestens ebenso viel Wertschätzung entgegengebracht wird wie im Haus.

Weshalb habt ihr euch für das Outreach-Format der Pop-up Opera entschieden?

Eine Stadt wie Berlin bietet einfach so viele unterschiedliche Kulissen und Möglichkeiten für Begegnungen zwischen dem, was wir machen, also Musiktheater, und den Menschen dieser Stadt. Das Format bedient die digitalen sozialen Medien. Es ist aber für diejenigen, die zufällig an Ort und Stelle sind, ein einmaliges Opern-Live-Erlebnis.

Außerdem ist die Pop-up-Opera eines von vielen Outreach-Projekten. Angefangen hat das Ganze mit unserem Operndolmuş.